01 Mein Weg – Schritt 2
Ich bleibe bei mir
Wenn ich außer mir bin, aus meiner Haut fahre, neben meinen Schuhen stehe und mich nicht wiedererkenne, füge ich mir selbst und meinen Mitmenschen oft großen Schaden zu. Auf meinem Weg lerne ich, was meine Gefühle sind, was zu mir gehört, was ich aktiv beeinflussen kann und andererseits, was nicht zu mir gehört, was die Gefühle und Themen meines Gegenübers sind und worauf ich keinen Einfluss habe.
Ich lerne, Grenzen zu erkennen, Grenzen zu setzen und flexibel mit ihnen umzugehen. Durch meine Atmung finde ich zu mir.
Das ist der nächste entscheidende Schritt auf meinem Weg. Ich lerne, bei mir zu bleiben – egal, was um mich herum passiert. Nur so kann ich meine Bedürfnisse wirklich spüren, sie richtig einordnen und sie befriedigen. Und nur so kann ich anderen wirklich hilfreich sein.
Es ist wie bei einem Druckabfall im Flugzeug. Die Sauerstoffmasken fallen heraus und ich setze zuerst meine eigene auf, bevor ich anderen dabei helfe. Das ist nicht egoistisch, das ist überlebensnotwendig. Wenn ich es nicht schaffe, meinem panischen Sitznachbarn die Maske aufzusetzen, bevor ich selbst keine Luft mehr bekomme, überleben wir vielleicht beide nicht.
Genauso nutze ich meiner Familie, meinen Kindern und meinen Mitmenschen nichts, wenn ich ständig über meine Grenzen gehe, mich überlaste und dann unkonzentriert, vergesslich, unberechenbar, schlecht organisiert, depressiv, müde und schlecht gelaunt bin. Ich mache mich selbst dabei kaputt und belaste die Menschen, die mir wichtig sind.
Mich in die Lage meines Gegenübers versetzen zu können, ist eine sehr schöne Fähigkeit – genannt Empathie. Ich kann damit sehr gut anderen Menschen helfen und in Krisen deeskalieren. Man kennt mich als ruhigen, ausgeglichenen und freundlichen Typ. Aber wie sieht es in meinem Inneren aus? Spüre ich überhaupt noch meine eigenen Bedürfnisse? Kümmere ich mich auch um mich selbst?
Oder bin ich vielleicht eher launenhaft und raste schnell mal aus, wenn ich überfordert bin? Ich schreie andere an, breche einen Streit vom Zaun oder laufe davon. In all diesen Situationen schaffe ich eine Sache noch nicht: bei mir zu bleiben.
Der schnellste und einfachste Weg zu mir zu kommen, ist über meine Atmung. Ich atme tief ein. Ich spüre, wie sich mein Bauch hebt und mein Brustkorb dehnt. Ich atme lange aus und entspanne dabei mein Gesicht. In was für einer Situation bin ich gerade? Welche Gefühle nehme ich wahr? Was für Gedanken? Wie fühlt sich mein Körper an?
Bei den nächsten tiefen Atemzügen entspanne ich meinen Nacken und meine Schultern. Kann ich die Situation richtig einschätzen? Habe ich bereits alle Informationen, die ich brauche, oder kann ich noch nachfragen?
Ich komme zu mir und nehme die Grenze zwischen mir und meiner Umgebung wahr. Ich kann der Situation entsprechend richtig reagieren, meinen Bedürfnissen entsprechend handeln und mich gegebenenfalls in Schutz nehmen.
Beispiel:
Ich komme nach Hause und mein Mann schreit mich an: „Wieso hast du mich nicht vom Bahnhof abgeholt? Du hast doch gewusst, dass ich um 18:20 ankomme. Ich musste die schwere Tasche zu Fuß nach Hause schleppen. Du denkst nur an dich und deine Arbeit. Ich bin dir völlig egal.“
Ich denke mir: Ich hasse diese ständigen Vorwürfe. Er weiß genau, dass ich meine Arbeit nicht einfach stehen und liegen lassen kann … einatmen … ich werde wütend, bekomme einen heißen Kopf … er hat nie gefragt und ich habe nie gesagt, dass ich ihn abhole … ausatmen …
Ich nehme wahr, dass er auch sehr wütend und enttäuscht von mir ist … einatmen … ich entschuldige mich, um die Situation zu entspannen … ausatmen … ich bleibe so lange defensiv, bis er sich entspannen kann und wir in ein Gespräch auf Augenhöhe finden.
Jetzt kann ich meinen Standpunkt klarmachen, dass wir beim nächsten Mal klarer kommunizieren und alle klar sagen sollen, was sie haben möchten bzw. was sie anbieten können und was nicht. Im Märchen würde die Situation damit enden, dass wir uns verstanden fühlen, einander in die Arme fallen, uns die ganze Nacht lieben und nie wieder streiten.
So sieht der Idealfall aus. Wie komme ich nun dahin? Der Schlüssel zu meiner Fähigkeit, bei mir zu bleiben, lautet: Grenzen setzen. Dieses Thema ist so enorm wichtig, dass es ein Hauptfach in der Schule sein sollte. Die Erde wäre ein so viel schönerer Ort, wenn wir alle besser mit unseren Grenzen umgehen könnten.
Dann bräuchten wir auch keine Grenzen mehr zwischen den Ländern. Ja, es bräuchte gar keine Länder mehr und keinen Nationalstolz und keine Fußball-WM und keinen Religionskrieg. Wir würden merken, dass wir alle im selben Raumschiff sitzen. Okay, zurück zu Themen, die wir ändern können.
Oft haben wir das Gefühl, in einer sehr harmonischen Beziehung mit einem anderen Menschen zu sein. Wir machen alles gemeinsam. Wir finden immer einen Kompromiss. Wir mögen dieselben Dinge und sind unzertrennlich. Doch das sind oft keine authentischen Beziehungen.
Ich kann nie wirklich meine Bedürfnisse befriedigen. Ich muss den anderen immer mitdenken und überlegen und nachfragen, was er gerade braucht. Ich muss mich verbiegen, um die gemeinsame Wirklichkeit zu leben. Entweder überlebt das die Beziehung nicht oder einer wird krank.
Echte Nähe setzt voraus, dass es klare Grenzen gibt, die beide akzeptieren können. Das bringt die ungemein wertvolle Freiheit mit sich, dass unterschiedliche Wirklichkeiten nebeneinander existieren können, ohne die Angst, unsere Verbindung könnte das nicht aushalten.
„Freiheit bedeutet nicht, alles tun zu können, was ich will. Freiheit bedeutet, nicht mehr tun zu müssen, was ich nicht tun will.“
Beispiel:
Ein Thema, das wir alle kennen: Pünktlichkeit. Mir ist es also wichtig und ich schaffe es auch, pünktlich zu sein. Mein Partner ist da genau das Gegenteil. Immer am letzten Drücker und oft zu spät. Wie schaut die Abreise für gewöhnlich aus?
Wenn ich zu einem Termin muss, fällt meinem Partner kurz vor der Abreise noch etwas ein, was ich noch schnell für ihn erledigen soll – „Pack mir bitte noch die Flasche Wein die ich nachher mitnehmen muss als Geschenk ein“ oder „Ich schreib noch schnell diesen Brief fertig, damit du ihn mir zur Post tragen kannst.“
Das bringt meinen Zeitplan durcheinander. Um den Frieden zu wahren, mache ich es trotzdem. Es stresst mich, ich werde innerlich unruhig, habe Angst, zu spät zu kommen und fluche innerlich mit meinem Partner. Er wiederum ist genervt von meiner Langsamkeit und Ineffizienz.
Wenn mein Partner zu einem Termin muss, fällt ihm noch dieses und jenes ein, was er noch schnell erledigen kann. Ich erinnere ihn, dass er schon längst weg sein sollte, wenn er pünktlich ankommen möchte. Ich helfe ihm noch, die Tasche zu packen und frage, ob er dieses oder jenes auch wirklich dabei hat.
Er ist genervt, weil ich ihn von der Abreise abhalte und ihn mit unnötigen Fragen stresse. Und mich macht es jedes Mal nervös, wenn ich mir ausrechne, dass er wieder zu spät kommt.
Wenn wir gemeinsam abreisen, stehe ich schon bei der Tür, bereit zum Gehen und er wirbelt noch durch die Wohnung. Die Laune sinkt, die Stimmung wird schlechter und beide sitzen endlich im Auto und sind genervt. Kommen wir dann zu früh an, muss ich mir blöde Kommentare anhören und komme mir spießig vor. Sind wir zu spät, bin ich stinksauer und lasse meine Wut an meinem Partner aus.
Wie kommen wir aus dieser Nummer raus?
Keiner von uns beiden liegt richtig oder falsch. Es sind zwei verschiedene Wirklichkeiten. Der eine fühlt sich wohl mit Planung, Organisation, Zeitpuffer und Struktur. Der andere empfindet es als sehr effizient, jede freie Minute auszunutzen, ja keine Zeit mit Warten zu vergeuden und in kurzer Zeit ein großes Pensum an Aufgaben zu erledigen. Beide Herangehensweisen sind absolut gleichberechtigt.
In der Verbindung zweier Menschen gibt es keine Wahrheit. Es gibt nur zwei gleichberechtigte Wirklichkeiten. Es kann nicht der eine recht und der andere unrecht haben. Es sind einfach beide anders. Jeder ist auf seinem ganz persönlichen Weg und kann keinen Schritt überspringen. Jede Meinung zählt, einfach nur darum, weil es die Meinung eines jeden einzelnen Menschen ist.
Der erste Schritt ist also: Ich gehe nicht mehr davon aus, dass der andere etwas falsch macht. Er macht es nur anders. Er macht es so, wie er es für richtig hält. Er macht es so, weil er es im Moment nicht anders machen kann. Er macht es nicht gegen mich, um mich zu ärgern. Er macht es für sich. Es ist seine Art, Dinge anzugehen.
Es hat nichts mit mir zu tun. Es ist seine Hektik, sein Warten, seine Geschwindigkeit, sein Arbeitspensum und seine Effizienz. Es ist seine Wirklichkeit. Habe ich das jetzt verstanden? Ich mische mich nicht mehr in die Struktur anderer Menschen ein. Ich bleibe bei mir und grenze mich klar von anderen ab.
Was ist aber, wenn diese beiden Wirklichkeiten aufeinandertreffen und wir gemeinsam abreisen? Dann ist es vorbei mit schwarz/weiß, mit Ying/Yang und klaren Grenzen. Was wir jetzt brauchen, sind flexible Grenzen. Jetzt dürfen wir kreativ werden und beweglich in unserem Geist. Jetzt braucht es klare Kommunikation und keine geheimen Erwartungshaltungen.
Wir haben also einen Termin und wollen dort gemeinsam mit dem Auto hinfahren. Ich werde immer wieder betonen, dass es mir heute äußerst wichtig ist, pünktlich um 8:00 Uhr im Auto zu sitzen und loszufahren. Ich kann mich darauf verlassen, dass du mein Bedürfnis hörst, verstehst, respektierst und nicht lächerlich findest.
Du wirst meinen Anweisungen folgen und mein Zeitmanagement annehmen. Du wirst deine Grenze an meine Bedürfnisse anpassen, weil du weißt, dass ich es genauso mache, wenn dir etwas sehr wichtig ist.
Wenn du mich bittest, die Singers anzurufen, um ihnen zu sagen, dass wir eine halbe Stunde später kommen, weil du einen Termin hast, den du nicht verschieben kannst, dann mache ich das; ohne mich darüber zu ärgern. Ich kann sicher sein, dass es für dich wichtig ist. Du machst es so gut du kannst und ich stehe hinter deiner Entscheidung. Ich passe meine Grenze deinem Bedürfnis an.
Dabei ist es natürlich immer noch möglich, Kompromisse zu finden, wenn beide dazu bereit sind. Wenn wir um 8:00 Uhr pünktlich wegfahren, und wir kommen gut durch den Verkehr, haben wir vielleicht noch Zeit, deine Hose bei der Änderungsschneiderei zu holen, die quasi am Weg liegt. Und wenn ich dir ein bequemes T-Shirt mitbringe, kann ich dich vielleicht auf dem Weg zu den Singers beim Büro abholen und wir kommen fast pünktlich an.
Ich bleibe bei mir. Niemand ist richtig oder falsch – wir sind einfach nur alle anders.
Ich lerne, klare Grenzen zu setzen und gleichzeitig flexibel mit ihnen umzugehen. Klingt paradox, ist aber ganz logisch. Wenn jeder klare Grenzen setzt und sie beinhart verteidigt, wird das eine ziemlich einsame Partie für jeden.
Es kann nur zu einem Miteinander kommen, wenn wir unsere Grenzen immer wieder hinterfragen und an unsere und an die Bedürfnisse unserer Mitmenschen anpassen. Und niemand hat gesagt, dass das leicht ist. Ich übe das, ich stolpere, falle hin, stehe wieder auf und übe weiter.
In meinem TDE stehen schon viele Geschichten über misslungene Versuche, Grenzen zu setzen, Grenzen durchzusetzen, Grenzen zu akzeptieren und Grenzen anzupassen. Ich werde aber immer besser darin, meine Grenzen so selbstsicher, bestimmt und respektvoll wie nur möglich zu kommunizieren.
Wenn es die Situation erfordert, zeige ich mich offen für Kompromisse, weil ich auch die Grenzen meines Gegenübers würdigen will. Das schafft Raum, damit niemand mehr etwas gegen den eigenen Willen tun muss.
Mit der folgenden Übung überprüfe ich, was ich für ein Typ bin. Setze ich eher lockere Grenzen oder sehr starre, oder kann ich flexibel mit meinen Grenzen umgehen? Ich lese diese Sätze durch und fühle in mich hinein, was auf mich zutrifft. In welchen Bereichen gehe ich wie mit meinen Grenzen um? Ich kreuze alles an, was auf mich zutrifft.
Lockere Grenzen:
- Ich will fast zwanghaft anderen gefallen.
- Ich definiere meinen Selbstwert über die Meinung anderer.
- Ich kann generell nicht Nein sagen.
- Ich gebe anderen ständig ganz private Informationen.
- Ich will ständig anderen helfen, sie retten oder für sie Probleme lösen.
Starre Grenzen:
- Ich habe wenige enge oder nahe Beziehungen.
- Ich habe chronische Angst vor Zurückweisung.
- Ich habe allgemein Probleme, um Hilfe zu bitten.
- Ich bestehe strengstens auf meiner Privatsphäre.
Flexible Grenzen:
- Ich bin mir meiner Werte bewusst und weiß meine Gedanken, Meinungen und Überzeugungen zu schätzen.
- Ich weiß, wie ich anderen meine Bedürfnisse kommunizieren kann.
- Ich teile persönliche Informationen angemessen mit.
- Ich kann Nein sagen, wenn nötig, und akzeptiere auch ein Nein bei anderen.
- Ich bin fähig, meine Emotionen zu regulieren, und erlaube anderen, die ihren auszudrücken.
Es können Aussagen in allen drei Kategorien auf mich zutreffen. Das Ziel ist es, dass die Aussagen bei den lockeren und den starren Grenzen immer weniger auf mich zutreffen und die bei den flexiblen Grenzen immer mehr.
Es ist wichtig zu wissen, dass meine Grenzen nicht nur den anderen dienen, sondern vor allem mir selbst. Ich sorge dafür, dass ich meine Bedürfnisse erfüllen kann. Ich werde emotional erfolgreich und damit automatisch attraktiv für andere. Ich bin wertvoll.
Es gibt drei Bereiche, in denen ich mich um meine Grenzen kümmere:
- Körperliche Grenzen:
Ich kümmere mich um meine körperlichen Bedürfnisse auf allen Ebenen:
- Ich schlafe gut.
- Ich ernähre mich gesund.
- Ich halte mich fit.
- Ich lebe meine Sexualität.
- Ich schaffe mir meinen Raum.
- Emotionale Grenzen:
Ich unterscheide klar zwischen meinen Gefühlen und den Gefühlen meines Gegenübers. Deine Wut ist nicht meine Wut. Deine Angst ist nicht meine Angst. Deine Trauer ist nicht meine Trauer. Ich muss nicht alle glücklich machen. Ich muss mich nicht dem Gruppendenken unterordnen, ohne selbst nachzudenken. Ich muss nicht stur meine eigenen Überzeugungen über alles stellen.
- Ressourcen-Grenzen:
Ich treffe bewusste Entscheidungen, für was und für wen ich meine Zeit verwende. Das gestehe ich auch meinem Gegenüber zu. Ein Nein zu dir ist ein Ja zu mir – und wenn beide bereit sind, entsteht mit flexiblen Grenzen ein Wir. Ich verzichte darauf, für andere alles in Ordnung bringen zu wollen und ich mache sie auch nicht für mein Leben und meine Gefühle verantwortlich.
Ich schreibe die folgenden Sätze in mein TDE (Tagebuch der Enttäuschungen) und rahme sie ein. Sie helfen mir, meine Glaubenssätze, die bei meinen täglichen Erlebnissen und Enttäuschungen auftauchen, zu überdenken. Und dabei wird mir eine Sache immer mehr bewusst. Niemand anderes wird mich retten außer ich selbst.
- Auf mich habe ich gewartet.
- Ich bleibe bei mir.
- Ich bin emotional erfolgreich und das macht mich attraktiv.
- Starke Menschen können mit ihrer Angst umgehen. Menschen, die mit ihrer Angst umgehen können, machen nichts kaputt.
- Ich habe keine Angst vor Zurückweisung. Ich kann nicht jedem gefallen.
- Ich kann gut um Hilfe bitten. Ich bin nicht nur für andere da. Ich kann auch Hilfe annehmen.
- Ich lasse andere an meinem Leben teilhaben.
- Ich gefalle mir selbst.
- Ich definiere meinen Selbstwert über meine eigene Meinung.
- Ich kann auch Nein sagen. Dieses Nein ist gleichzeitig ein Ja zu mir. Und daraus kann ein Ja zum Wir werden.
- Ich muss nicht jeden retten. Wenn ich mir das Leid der Welt zu Herzen nehme, hilft das der Welt nicht. Kreative Menschen waren nie sentimental – sie akzeptieren Gut und Böse, Schöpfung und Zerstörung. Alles, was ich tun kann, ist, mein schöpferisches Wirken der guten Seite und der Liebe zu widmen.
- Ich bin mir meines Wertes bewusst. Ich mache das richtig gut.
- Ich kann meine Bedürfnisse kommunizieren.
- Ich akzeptiere ein anderes „Nein“.
- Ich erlaube anderen, ihre Gefühle zu zeigen.
- Ich schätze meine Gedanken, Meinungen und Überzeugungen.
- Ich gehe mit Informationen über mich und andere behutsam um.
Hätte ich gern, dass die Menschen um mich herum sich ändern? Dass mein Freund besser organisiert und pünktlich ist? Dass meine Mutter aufhört, sich in mein Leben einzumischen? Dass mein Vater mir zuhört und mich nicht dauernd von seiner Meinung überzeugen will?
Ich kann Menschen ändern. Und zwar ausschließlich auf eine einzige Art und Weise. Ich bin mit den Menschen in meinem Umfeld wie mit einem unsichtbaren Gummiband verbunden. Wenn ich mich bewege, werden sie auch bewegt. Oft einmal, ohne dass sie es überhaupt merken. Es ist wie Magie und ich bin immer wieder verblüfft, wie gut es funktioniert.
Ich stecke meine Energie nicht mehr in Wut, Ärger und immer wiederkehrende innere Streitgespräche in meinem Kopf. Ich verwende meine Energie für meinen Umgang mit meinen Grenzen. Ich übe, mache Fehler, lerne daraus, werde immer besser und schaffe dadurch den Raum für ein besseres Miteinander. Wenn ich mich bewege, bewegen sich die anderen automatisch mit. Auf mich habe ich gewartet.
